Ich stand auf der Treppe des NRW-Forums in Düsseldorf, als ich aus dem Hofpark das Echo der begeisterten Stimme einer jungen Frau hörte, die zu ihrer Freundin sagte: „Schau mal, sie hat ein Alaïa-Kleid an!“ Ja, ich hatte in der Tat ein Alaïa-Kleid an, zu Ehren des herausragenden Modeschöpfers Azzedine Alaïa, dessen Ausstellung ich gerade besuchte.
Es gehört nunmehr seit Jahren zu meinem festen Programm, die wichtigsten Ausstellungen großer Modedesigner zu besuchen: Versace in „Victoria and Albert Museum“ in London, Armani in der „Neuen Nationalgallerie“ in Berlin, Margiela im Münchener „Haus der Kunst“, das „Modemuseum“ in Antwerpen, das „Museo Salvatore Ferragamo“ in Florenz und, und, und. Die Ausstellung „Alaïa. Azzedine Alaïa im 21. Jahrhundert“ durfte auf meiner langen Liste einfach nicht fehlen. Der studierte Bildhauer Alaïa gehört zu den exzellentesten lebenden Couturiers unserer Zeit, der, seit der Übersiedlung aus seiner Heimat Tunesien nach Paris im Jahre 1957, seinen ganz eigenen Weg gegangen ist.
Am selben Tag stand eine weitere aktuelle Ausstellung in Düsseldorf auf meinem Besuchsplan, die Rauminstallation „In Orbit“ von Tomás Saraceno im K21 Ständehaus. Die surreale Landschaft aus Stahlkonstruktion unter der gewaltigen Glaskuppel des Museums wurde vom argentinischen Künstler Saraceno drei Jahre lang in Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Architekten und Biologen entwickelt.
Leider wurden an dem Tag Wartungsarbeiten an der Installation durchgeführt, sonst hätte ich das Alaïa-Kleid gegen eine sportliche Kleidung getauscht und die Installation erklimmt, wie es vom Künstler vorgesehen worden ist (http://www.tomassaraceno.com/). Hoffe, meine Leser werden in den Genuss dieses einmaligen Erlebnisses kommen.