30. September 2014

Ein ganz normaler Sommertag

Abgesehen davon, dass dieser Sommer in Deutschland irgendwie zu Ende ging, bevor er überhaupt angefangen hatte, sieht ein normaler Sommertag in meinem Leben nicht ganz so aus wie auf diesen Fotos. Das liegt vor allem am deutschen Sommer, der genauso gut zum “der frühe deutsche Herbst” umbenannt werden könnte. Nun ja, Schlösser oder ein Retro-Fiat Cinquecento gehören ja auch nicht gerade zu meiner alltäglichen Kulisse.

Furchtlos in Sachen Mode wie ich bin, kann ich bei starker Sonne schon mal mit einem weißen bestickten Sonnenschirm und einem dramatischen Fächer herumlaufen oder ein Seidentuch alla 50ies-Riviera-Filmszene ums Haar binden. Natürlich riskiere ich dabei den einen oder anderen befremdeten Blick, aber das ist ja eine der vielen guten Seiten an der Demokratie: Jeder kann tun und lassen, was ihm beliebt, sofern und solange er dadurch die Freiheit anderer nicht beeinträchtigt….

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Aber ich wollte ursprünglich über einen ganz normalen Sommertag schreiben, dabei landete jetzt irgendwie bei einer Definition der Demokratie? Eigentlich ging es mir um einen normalen Sommertag anhand einer Alltagsszene, die eine liebe Freundin neulich auf Facebook wie folgt beschrieb:

Mein vierjähriger Sohn: “Mama, Du kannst heute dieses schöne Collier tragen.“
Das Kindermädchen: “Ja klar, Mama kann das Collier irgendwann tragen, wenn sie mal wieder in die Disco gehen kann”.
Mein Sohn korrigierte sie: “Nicht in die Disco, zur Tesco!” (eine Supermarkt-Kette in England).
Mama: “Und er hatte leider recht… .”

Ich dachte darüber nach und kommentierte zurück: “Es ist nicht wahr. Du kannst Dein Collier überall tragen, wo Du möchtest, auch beim Einkaufen im Supermarkt, und aus einem ganz normalen Sommertag einen Glamour-Tag machen”.

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Also, warum nicht an einem ganz normalen Sommertag – oder meinetwegen Wintertag – etwas Glamour oder Drama oder Historisches oder Witz in den Alltagslook integrieren? Warum nicht dem neulich vielbeschworenen Normcore (das Streben, durch Kleidung nicht aus der Masse herauszustechen, sondern in ihr zu verschwinden) eine Absage erteilen und der Individualität freien Lauf lassen, auch durch das Äußere? Versucht es und ich wette, Ihr werdet Euch gut dabei fühlen.

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Eine gute Woche an alle, auch wenn es eine ganz normale (herbstliche) Woche ist.

PS: Die Fotos sind entstanden vor dem Haus von Freunden in einem Dorf in Kalabrien im August sowie während eines Picknicks im Park des Schlosshotels Kronberg bei Frankfurt.
Das Zartrosa-Kleid ist von Vionnet, gekauft online bei Yoox, das weiße Kleid von Lauren Moffatt (gekauft vor einigen Jahren online bei net-a-porter), die Zehenstegsandalen von Lerre bzw. Valentino, Sonnenbrillen von Yves Saint Laurent bzw. Sheriff & Cherry, Gürtel von Mango und Fächer von Muji.

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